subject: scanditrain - Norway - electric multiple-unit trains - class 73 | ||||
update: 2019-01-07 | ||||
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Der norwegische Triebwagen Baureihe 73 und 73B
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Reihe 73 und 73B | Baujahr | Anzahl | Gewicht | Kw | Achsfolge | km/h | Länge | Sonstiges |
BM 73.001 - 016 | 1999-2001 | 16 | 55,1 t | 882 | Bo`2` | 210 | 27,70m | Motorwagen |
BFR 73.801 - 816 | 1999-2001 | 16 | 49,2 t | 0 | 2` 2` | 210 | 25,60m | Mittelwagen mit Bistro |
BMU 73.201 - 216 | 1999-2001 | 16 | 56,6 t | 882 | Bo`2` | 210 | 25,60m | Mittelwagen mit Antrieb |
BFM 73.101 - 116 | 1999-2001 | 16 | 54,2 t | 882 | Bo`2` | 210 | 27,70m | Motorwagen mit Gepäckabteil |
BM 73B.041-046 | 2001 | 6 | 55,1 t | 882 | Bo`2` | 210 | 27,70m | Motorwagen |
B 73B.841-846 | 2001 | 6 | 49,2 t | 0 | 2` 2` | 210 | 25,60m | Mittelwagen ohne Antrieb |
BMU 73B.241-246 | 2001 | 6 | 56,6 t | 882 | Bo`2` | 210 | 25,60m | Mittelwagen mit Antrieb |
BFM 73B.141-146 | 2001 | 6 | 54,2 t | 882 | Bo`2` | 210 | 27,70m | Motorwagen mit Gepäckabteil |
Ausgangspunkt der Beschaffung dieser Triebzüge war der Wunsch der NSB die Reisezeiten auf den Fernverkehrsstrecken zu reduzieren; da sollte die Neigetechnik helfen.
ADtranz lieferte 16 dieser 4-teilgen Triebwagen mit Neigetechnik als Reihe 73 (ursprünglich blau lackiert) und weitere 6 Triebwagen als Reihe 73B für den Regionalverkehr (ursprünglich rot lackiert). In der Lackierung spiegelte sich das damalige Konzekt der NSB wieder, die die blauen Triebwagen im Fernverkehr unter dem Produktnamen "Signatur", die roten im Regionalverkehr unter dem Namen "Agenda" vermarkteten. Die zweite Serie, Reihe 73B, verfügt über kein Bistro und wird im Regionalverkehr, oft auf der Verbindung Oslo-Göteborg eingesetzt.Die Züge sind vierteilig, jeweils nur ein Mittelwagen ist ohne Antrieb. Die Stromversorgung erfolgt über einen Stromabnehmer auf dem zweiten (angetriebenen) Mittelwagen, hier ist auch der Transformator untergebracht.
Die schon etwas verspätet gelieferten Triebzüge machten durch eine Entgleisung im Juni 2000 in Nelaug ( BM 73.002 ) von sich reden. Die Ursache war ein Achsbruch. Die Züge wurden zeitweilig aus dem Verkehr genommen, weitere Schäden an Achsen wurden festgestellt. Bis 2003 durften die Züge nur noch mit 160km/h und vor allem ohne Neigetechnik verkehren. 2003/2004 ersetzte Bombardier (der Nachfolger von ADtranz) Achsen und Drehgestelle durch neue, schwerere Konstruktionen. Im übrigen sind die Triebzüge aber erfolgreich und betriebsstabil.
Die Reihe blieb von weiteren spektakulären Unglücken nicht verschont. Auf der Bergenbahn zwischeni Myrdal und Hallingskeid entgleiste am 21.02.2007 ein Zug ( BM 73.007) in einer Schneeverwehung, die ersten zwei Wagen fuhren die Böschung hinunter, blieben aber glimpflich im Schnee stecken. Dies Unglück befeuerte die Dískussion über den Einsatz dieser eher leichten Fahrzeuge (ohne Räumer) auf schneereichen Gebirgsstrecken. Gar nicht weit von dieser Unglücksstelle entfernt konnte am 16.06.2011 eine Doppeltraktion BM73 in einer brennenden Schneegalerie (Ursache waren wohl Schweissarbeiten an der Galerie) nur wenige Meter vor der Brandstelle stoppen. Wegen der bereits beschädigten Fahrleitung war kein Zurücksetzen mehr möglich. Der Zug mit rund 250 Passagieren konnte evakuiert werden, bevor beide Einheiten ( BM 73.010 und BM 73.013) Feuer fingen und vollständig ausbrannten. Bei beiden Unglücke gab es glücklicherweise keine Verletzten.
Etwa 2007 erhielten die bislang blauen Einheiten 002, 005 und 007 einen neuen kräftig-roten Anstrich nach dem aktuellen NSB Farbschema ("Tomatensuppendesign").
In den Jahren 2014 bis 2017 wurden alle Einheiten modernisiert. Dazu wurden die Triebzüge via Fähre Rostock nach Haarlem zur NS-Tochter NedTrain nach Holland gebracht. Die Lackierung ist jetzt einheitlich rot mit dickem Längsstreifen auf der Fahrzeugfront, weicht also etwas von der Lackierungsvariante 2007 ab. In der Ursprungslackierung konnte man am Fahrzeugkopf seitlich den dezenten Schriftzug "Meyer" entdecken ( Robert Meyer, norwegischer Industrie- und Zugdesigner, zeichnete auch für den BM 73 verantwortlich).