subject: scanditrain - INFO - Erzbahn | ||||
update: 2014-03-16 | ||||
author: SRS scanditrain | ||||
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Erzbahn:
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Wer in Skandinavien von der Erzbahn spricht meint DIE Erzbahn in Lappland von Kiruna nach Narvik bzw an die Ostsee. Allerdings gab es früher auch andere Gebiete in denen Erz gefördert und per Bahn abtransportiert wurde ( In Betrieb ist in Norwegen allerdings noch die Grube Ørtfjell von der aus der Bahn mit speziellen Erzwagen Züge nach Mo i Rana )gehen. |
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Überblick Der Hauptteil des Erzes wird im schwedischen
Kiruna gewonnen und in Norwegen, in Narvik verschifft. Diese Strecke wurde
1891 fertig gestellt. Narvik wird von den Ausläufern des Golfstroms
erreicht und ist daher ganzjährig eisfrei. Weiter gibt es eine Grube
in Koskulskulle bei Malmberget/Gällivare. Das hier gewonnene Erz wird
vornehmlich in die andere Richtung gefahren, nämlich nach Luleå
an die Ostsee. Inbetriebnahme dieser Strecke 1895. Beide Streckenteile
wurden 1903 miteinenader verbunden. An einer Stichstrecke dieser Verbindung
liegt die erst später erschlossene Grube in Svappavaara. In den Jahren
1915 bis 1922 wurde die gesamte Strecke elektifiziert.
Die Grubengesellschaft LKAB hat 1993 von
den schwedischen und norwegischen Staatsbahnen den Transport in eigener
Regie übernommen. 1996 wurde dann der Transportbereich ausgelagert
und es wurde je eine norwegische und eine schwedische Transportfirma gegründet
(MTAS bzw MTAB). Die Bahnstrecke selbst wird nach wie vor den jeweiligen
Staatsbahnen unterhalten. Auf der Erzbahn (Querverbindung Nordsee - Ostsee)
findet auch "normaler" Güterverkehr sowie überregionaler Personenverkehr
statt. Im Sommer 2003 übernahm Connex/Veolia den Personenfernverkehr
von Tågkompaniet, ab Sommer 2008 fuhr wieder die SJ . Daneben starten
immer wieder Versuche einen mehr oder weniger touristisch orientierten
Betrieb auf einer Teilstrecke von Narvik aus zu fahren, bisher ohne bleibenden
Erfolg.
Bedingt durch den fortschreitenden Erzabbau muss die Stadt Kiruna "umziehen". Bahnline und Strasse wurden großräumig verlegt und auch die Stadt selbst muß in den nächsten Jahren Stück für Stück nach Nordosten umziehen. Das Abbaufeld erstreckt sich unterirdisch immer weiter unter die Stadt, die damit in Bereiche kommt, in denen sich die Erdoberfläche deformiert und absenkt. |
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Verkehr |
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Der Personenfernverkehr
Narvik-Kiruna-Luleå, bzw weiter nach Stockholm wird schon seit vielen
Jahren mit von Rc bespannten Wagenzügen, früher sogar teilweise
mit Kinowagen ("bio på tåg"), durchgeführt. Im Januar
2000 übernahm nach gewonnener Ausschreibung Tågkompaniet die
Verkehre von der SJ, seit Juni 2003 fährt Connex, bzw Veolia, seit
Mitte 2008 wieder SJ. In der Regel nutzen die "privaten" Betreiber von
der Staatsbahn angemietetes Material. Auffallend waren allerdings die bis
2002 eingesetzten ehemaligen deutschen Rheingold-Domcar, von denen Tågkompaniet
5 Stück im Einsatz hatte.
Der bereits erwähnte Regionalverkehr von Narvik aus wurde über Jahre im Sommer mit alten norwegischen Triebwagen der Reihe Bm 68 als reiner Touristenzug gefahren. Der Verkehr ruhte dann einige Jahre bis die neue Narviker Bahngesellschaft OBAS (Ofotbanen AS) mit einem Zug, gebildet aus angekauften älteren norwegischen Personenwagen und einer El13 im Jahr 2005 den Betrieb des "Karven" genannten Zuges wieder aufnahm. Meist fuhr aber statt des Zuges nur ein Bus. OBAS ging 2008 in Konkurs, die Nachfolgegesellschaft Ofotbanen Drift AS 2010. Der reguläre Güterverkehr findet großteils mit Container-Ganzzügen statt. Bekannt ist der ARE (ArcticRailExpress) von Oslo durch Schweden nach Narvik. Zuglok war zunächst die schwedische Rc, später auch die TRAXX (Reihe 185 bzw. 119). Auffallend war ausserdem der aus Tragwagen mit blauen Behältern gebildete Zug, den TGOJ mit einer Lok der Reihe Ma fuhr. Hier wurde Sulfiderz transportiert, das von der Grube Attik per LKW nach Gällivare kommt, dort umgeladen wurde und weiter in ein Werk des Konzerns "Boliden" bei Skellefteå an die Ostsee transportiert wurde. Auch diese Transporte sind inzwischen mit Rc-Loks und anderen Wagen "unauffälliger". Dominant sind logischerweise
die Erzzüge selbst, die den ganzen Tag über unermüdlich
das Erz an die Küstenhäfen Narvik und Luleå bringen. Erz
wird seltener als Erzstaub, meist in Form von Pellets, das sind kleine
Kügelchen von ca 1cm Durchmesser, transportiert. Daneben wird von
Narvik aus das zur Erzaufbereitung verwendete Olivin, das auf die Entfernung
wie ein feiner weißer Schotter aussieht, nach Kiruna und Svappavaara
gefahren.
2010 betrat ein neuer Akteur die Bühne: Northland Resources. Diese Firma begann Erz bei Kaunisvaara in den Weiten Lapplands abzubauen. Von der Grube geht es 150 km per 90-Tonnen-LKW zum Bahnanschluß in Pitkäjärvi ( in der Nähe von Svappavaara ) und von dort per Bahn nach Narvik. Der reguläre Transport begann im Januar 2012. Green Cargo setzte dazu zunächst Hochbordwagen und Loks der Reihe Rc ein.
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Fahrzeugmaterial Erzverkehr |
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LKAB:
Begonnen wurden der Erzverkehr mit Dampfloks und zweiachsigen Wagen, von denen jeder 25 Tonnen befördern konnte. Auch die netten drei-achsigen Erzwagen (Typ Mas) haben schon längst ausgedient. Mit den dann 4-achsigen Wagen erfolgten weitere Steigerungen der Transportmengen, so dass das Eisenerz über viele Jahre hinweg bis 2006 in 52-Wagen-Zügen befördert wurde; dabei brachte jeder Erzwagen leer 20 und beladen 100 Tonnen auf die Waage - die Züge wogen also 5200 Tonnen. Als Zuglok diente entweder die dreiteilige Dm3 (mit Stangenantrieb, 7200kw, Bj. 1960-1970) oder eine der 9 neuen IORE-Doppelloks (10800kw, Baujahr 2000-2004). Die 6 norwegischen El15, die in Doppeltraktion unterwegs waren, sind seit Ende 2003 nicht mehr im Einsatz - sie wurden Ende 2004 an das südschwedische Unternehmen HectorRail verkauft. Zusammengehalten werden die Erzzüge mit Mittelpufferkupplungen (Klauenkupplung) sowjetischer Bauart. Verwendet wurden
für die 52-Wagen-Züge ausschließlich 4achsige Selbstentladewagen,
die speziell für die Erzbahn konstruiert sind. Im Regelfall waren
das Wagen der Reihe Uad und Uadk mit 80t Zuladung (Gesamtgewicht 100t).
Anfang der 1990´er Jahre wurde dann geplant, mit neuen Wagen und
längeren Zügen die Transportmengen abermals zu erhöhen.
Die neuen Wagen sollten jeweils 100t Erz zuladen können und in Zügen
mit 68 Wagen (Gesamtgewicht der Züge damit rund 8160 Tonnen) verkehren.
Die ab 2000 gelieferten IORE-Doppelloks waren die hierfür vorgesehene
Traktion.
Durch die IORE und
die längeren Züge sollten die alten Dm3 komplett überflüssig
werden. Bedingt durch den ersten Mißerfolg mit den längeren
Zügen, verbunden mit einem gleichzeitig deutlichen Anstieg der Erzproduktion,
waren zunächst beide Loktypen mit den herkömlichen 52-Wagen Zügen
voll im Einsatz. Nur die 6 norwegischen El 15 konnten ausgemustert werden.
Im Laufe des Jahres 2007 wurden dann im Südumlauf nach Luleå
eigentlich nur noch die neuen 68-Wagen-Züge eingesetzt. Ende 2009
wurden dann die erste der vier weiteren bestellten IORE-Loks ausgeliefert.
Inzwischen ist auch die Strecke nach Narvik (Nordumlauf) auf die neuen
Achslasten und Zuglängen umgestellt. Die neue Entladeanlage wurde
im Oktober 2009 in Narvik in Betrieb genommen.
Zum rangieren der Erzzüge (mit Diesel) stehen insgesamt zwei T44 und vier T46 zur Verfügung - letztere hatte die gleiche GM-Maschine wie die T44, ist aber mit sechs Achsen und einem Gewicht von 150 Tonnen für Erzzüge besser gerüstet. Daneben war in Narvik lange Zeit noch eine "Motala"-Rangierlok als Reserve im Einsatz und wohl mehr aus Liebhaberei ist in Kiruna auch noch eine alte Stangen-Elok vom Typ Da vorrätig. 2007 dann wurde beschlossen die T46 gründlich zu modernisieren (neuer Motor, End- statt Mitteführerstände u.a.). Begonnen wurde mit T46-2 im Herbst 2007 in Vetlanda bei STT. Der Konkurs von STT verzögerte dies Projekt, aber 2013 war dann die letzte der 4 T46 zum Umbau in Notvikken. Das Betriebswerk ist in Kiruna. Eine ausführliche
bildliche Darstellung aller Triebfahrzeuge findet sich bei den "specials"
unter der Rubrik
"Erzbahn".
Northland Resources: Begonnen wurde der
Transport von Erzstaub vom neuen Umschlag-Terminal in Pitkäjärvi
(Nähe Svappavaara) im Jahr 2012. Der Transporteur Green Cargo fuhr
anfangs mit Doppeltraktion Rc4 und deutschen und schweizer Hochbordwagen
vom Typ Eanos zu den behelfsmäßigen Verladeanlagen am Fagerneskai
in Narvik. Hier wurden die Züge getrennet und in zwei Hälften
paralell mit 2 T44 unter einer Behelfsbrücke durchgezogen , auf der
zwei Bagger standen und die Wagen entladen haben. Der Erzstaub landete
in normalen LKW´s die die Fracht die wenigen Meter zu der Verladerampe
an die Pier fuhren. Gleichzeitig wurde aber an neuen Verladeanlagen gebaut.
Auch wurden Ende 2013 neue, gedeckte Erzwagen vom Typ Fammrr von Kiruna
Wagons bezogen. Der Wagentyp ähnelt den Wagen der LKAB, ist aber geschlossen,
hat einen auffallenden überdimensionalen Einfüllstutzen, und
ist schwenkbar. Ab 2014 werden 28-Wagen-Züge von (wieder) mit Mittelpufferkupplung
versehenen Loks der Reihe Rm oder Rc befördert. Auch 4 Loks
vom Typ T44 werden angepasst.
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