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subject: scanditrain - INFO - Sweden
update: 2008-11-01
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Eisenbahn in Schweden

In Schweden gibt es - wie in Deutschland wieder - eine Unmenge von Regionalbahnen, die vor allem mit jeder Menge Triebwagen in der Gegend herumbrausen. Aber auch Personenfernverkehr wird ein einigen Fällen privat betrieben (Tågkompaniet, Veolia u.a.). Die Gütersparte der SJ hört jetzt auf den Namen "Green Cargo". Das Streckennetz ist relativ weit elektrifiziert - hier trifft man die allgegenwärtigen Rc-Loks (wer Glück hat trifft eine sechsachsige Ma von TGOJ oder einen anderen Oldtimer), oft auch zum rangieren. Aber eben auch die Triebwagen sind unterwegs: Auf den Hauptstrecken verkehren inzwischen moderne Schnelltriebwagen (X2000), dazu ebenso wie auf den Nebenstrecken zwei- oder dreiteilige moderne Elektrotriebwagen vom Typ Regina (X50 bis X54), oder es sind noch die älteren Elektrotriebwagen der Reihen X11, X12 und X14 unterwegs. Seit 2006 gibt es graue Doppelstocktriebwagen vom Ty X40 und auch die Stockholmer S-Bahn beginnt ihre eher nostalgischen X1- Triebwagen durch neue X60 zu ersetzen.

Soweit Diesel angesagt ist, gibt es die T44, die als Rangierlok und als Streckenlok fungiert, und die V5 (von Henschel) zum rangieren sowie etliche kleinere Rangiergeräte. Als Dieseltriebwagen findet der in die Jahre gekommene Y1 Triebwagen (stammt ursprünglich von Fiat) Verwendung, aber die Nachfolger sind unterwegs (Itino). Privatbahnen fahren oft T43, auch ehemalige dänische NOHAB´s vom Typ MX und MY, in Schweden TMX oder TMY genannt, oder die dänische MZ, jetzt TMZ, sind im Einsatz. Dazu kommen noch einige Sonderlinge, z.B. zwei Class66 bei TGOJ oder eine wachsende Zahl ÖBB-1142 bei HectorRail.

Im Güterverkehr engagieren sich europa-liberalisiert zunehmend nicht-staatlich Unternehmen. Da gibt es schon immer TGOJ (heute eine 100% Tochter von GreenCargo) oder z.B. TågAB, die Güterzüge fahren, Loks verleihen und Werkstatt-Dienstleistungen erbringen. HectorRail in Hallsberg ist ein expandierendes Unternehmen mit internationalem Lokpark. Auch das staatliche norwegisch-schwedische Frachtunternehmen CargoNet kommt von Norwegen aus nach Schweden. Die deutsche Baureihe 185 kommt in knatschrot seit 2008 ebenfalls über die Firma Railion-Scandinavia bis Schweden.

Von den Erzgruben der LKAB in Narvik und Malmberget (weit über dem Polarkreis) führen elektrifizierte Strecken an die Ostsee nach Luleå und nach Narvik an die Nordsee. Gefahren wird teilweise noch mit 3teiligen Stangen-E-Loks aus den 60er Jahren (Reihe Dm3), und zunehmend mit hochmodernen IORE Doppelloks. Die norwegischen El 15 in Doppeltraktion waren bis 2003 unterwegs. Die alten Stangenloks schleppen ganz gemütlich Züge aus 50 beladenen Erzwagen mit 5000t Gewicht hinter sich her (das Ganze wird durch Mittelpufferkupplungen sowjetischer Bauart zusammengehalten). Die neuen IORE vertragen sogar Züge mit 68 Wagen und bringen so über 8000 Tonnen auf die Waage. Prädikat sehenswert.

Wer im schwedischen outback einen Bahnhof sucht, sollte auf die Wegweiser "st:n", oder noch besser "Jvstn" achten. Das ist nix anderes als die Abk. für "Station" oder "Järnvägsstation" (Eisenbahnstation). Es ist halt so verdammt wenig Platz im Schwedischen Norden . . .

Anfang der neunziger Jahre wurde das Farbschema bei der SJ geändert. Bis dato waren die Personenwagen braun, die Loks orange mit weißen Streifen. Stück für Stück wurden die Personenwagen blau mit mit grauen Dächern und grauen Fahrgestellen umgespritzt; teilweise erhielten sie einen roten Streifen. Speise-und Kinowagen (ja richtig gelesen Kinowagen - "bio på tag") erhielten Sonderfarben (schwarz und rot). Die Loks wurden blau mit hellgrauem Fahrwerk und hellgrauen Dächern; die Dieselloks behielten Ihre schwarzblauen Dächer. Dazu ein breiter roter Längsstreifen in verschiedenen Varianten. Die Lokomotiven von Green Cargo mussten zunächst mit einem ziemlich hässlichen Aufkleber vorlieb nehmen, werden aber langsam grün umlackiert. An einigen Loks ist das neue blaue Farbschema unbemerkt vorbeigegangen, nicht aber dann der GreenCargo - Aufkleber.
Das neueste ist dann, dass SJ 2005 begann seine X2000 Triebwagen grau zu lackieren (inzwischen sind alle durch) und die Rc-Loks und sogar die Personwagen seit Ende 2006 gar in schwarz ! Die neuen X40 Doppelstocktriebwagen wurden gleich in grau geliefert.

Ganz witzig: Stockholm erfreute sich von 2003 bis 2005 an einem guten Dutzend Münchner Triebwagen der Reihe 420, in Schweden der Einfachheit halber X420 getauft (Eigentümer: DB Regio Sverige AB).

Schnellverkehr wurde von 2001 bis 2004 von der Firma LINX AB Göteborg (einer Tochter von SJ und NSB) mit blau-bunten vierteiliegen X2000 Triebwagen zwischen Kopenhagen-Göteborg-Oslo und Oslo-Karlstad-Stockholm gefahren.

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