subject: scanditrain - INFO - Thamshavnbahn
update:  2019-07-28
author: SRS scanditrain
home :

Die Thamshavnbahn (Erzbahn Løkken - Orkanger)

Die Thamshavnbahn ist eine elektrische Schmalspurbahn von der Erzgrube in Løkken bis nach Thamshavn, einem Hafen am Nordmeer bei Orkanger. Orkanger liegt ca. 30 km südlich von Trondheim. Betrieben wurde die Erzbahn, auf der es auch Personenverkehr gab,  von 1908 bis 1974. Auf der 25 km langen Strecke mit 1000mm Spurweite wird mit Wechselstrom 25 Hz, 6600Volt gefahren. Auf einem Teilstück gibt es seit 1984 Museumsbetrieb.

zurück zum Index

Bilder einzeln anklicken oder hier den Rundgang starten

Im Einzelnen:

• Die Strecke ist 25 km lang, von der Grube in Løkken (Løkken Verk) bis nach Orkanger zum Grubenhafen (Thamshavn). Die Höhendifferenz von 163 Meter wird im wesentlichen auf den letzten 5 km vor Løkken mit einer Steigung von 44 Promille bewältigt. Der kleinste Kurvenradius beträgt 70Meter. Spurweite 1000mm, elektrifiziert mit Einphasenwechselstrom  6600 Volt, 25Hz. Die Strecke war die erste mit Wechslestrom betriebene Bahnstrecke in Norwegen.
• Gefahren wurden die Güterzüge mit verschiedenen recht kleinen E-Loks mit bis zu 400 PS Leistung. Damit wurden Züge bis zu 360 Tonnen bewegt.  Für den Personenverkehr standen 4-achsige Wagen und Elektrotriebwagen zur Verfügung. Daneben waren etliche Dampfloks zum Rangieren vorhanden, ab 1952 auch zwei Dieselloks. Während des zweiten Weltkrieges waren auch deutsche Strecken-Dampfloks im Einsatz.
• 1864 wurde begonnen, in der Grube Kupfer abzubauen. Es war Christian Thams, der die Industrialisierung einleitete, die Orka-Aktiengesellschaft zum Betrieb der Grube gründete und auch die Bahnlinie initiierte.  Als Abbauprodukt kam dann in großen Mengen Schwefelkies dazu. (Es wird daher von Kieszügen gesprochen). In den letzten Jahren wurde Kupfer, Zink und Silber gewonnen, der Abtransport erfolgte mit LKW´s. Die Grube wurde am 10. Juli 1987 nach 333 Jahren geschlossen.
• Im zweiten Weltkrieg waren die Grubenprodukte während der Zeit der deutschen Besetzung Norwegens begehrtes Rüstungsgut. Die Norweger versuchten, den Export u.a. durch Sprengung der Loks 1 und 3 zu verhindern. Als Ersatz wurden dafür die Dampfloks 99 221 und 99 223 der Eisfeld-Schönbrunn-Bahn nach Norwegen gebracht, die aber, wie die anderen norwegischen Loks, auch wieder sabotiert wurden. Daraufhin beschloss die deutsche Besatzung die Streck durch Einbau einer dritten Schiene auf Normalspur zu bringen, um dann mit Standardloks fahren zu können, welche und die Schmalspurwagen ziehen sollten !!! Exakt 3 Tage vor Kriegsende war die auf Normalspur erweiterte Strecke durch Entschärfung einiger Kurven und Verlegung der dritten Schiene fertig. Letztere wurde dann sofort wieder entfernt. Aus den gesprengten Loks 1 und 3 wurde wieder eine Lok 3 aufgebaut. Die deutschen Dampfloks wurden 1947 und 1953, nach Beschaffung zweier Dieselloks verschrottet, übrig geblieben ist nur der Reichsadler, der im Museum zu sehen ist.
• In den Jahren seit Beginn des Museumsbetriebes 1984 wurde viel geschaffen. Die vorhandenen Originalfahrzeuge wurden aufgearbeitet, die Strecke gerichtet und ein Museum aufgebaut. Im Sommer findet fahrplanmässiger Touristenverkehr statt.

 

 

Zurück zum Index